An einem Vordach über dem Eingangsbereich eines Baumarktes
soll ein Werbeschild mit ca. 6,0 m Breite und ca. 3,5 m Höhe angebracht werden, effektive Anströmfläche ca. 9 m2.
Die Tragkonstruktion des Vordaches hat
rechnerisch keine Reserven mehr für zusätzliche Windlasten.
Das Werbeschild soll daher pendelnd aufgehängt werden, so daß es bei Starkwind
ausweichen (hochklappen) kann.
Fragestellung:
Wie groß sind die verbleibenden Kräfte auf die Unterkonstruktion.
Lösungsweg:
dynamische Zeitverlaufsrechnung mittels EXCEL-Tabellenkalkulation.
Ergebnisse:
Die maximale Auslenkung des Schildes beträgt ca. 40 Grad.
Gegenüber einem starren Schild werden die horizontalen Auflagerkräfte um ca. 40% verringert.
Durch die reibungsfrei angenommenen Gelenke pendelt das Schild nach jeder Lageveränderung.
Verbesserung der "Gebrauchstauglichkeit" siehe weiter unten
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Auslenkung des Schildes in Abhängigkeit von der Windgeschwindigkeit
Vertikale (schwarz) und horizontale (rot) Auflagerkräfte
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Das Schild soll bei Schwachwind nicht pendeln.
Es werden daher Lagerbuchsen vorgesehen, die die Einstellung einer definierten
Haftreibung ermöglichen. Die Gleitreibung wird mit 50% der Haftreibung angenommen.
Fragestellung und Lösungsweg wie oben
Ergebnisse:
Das Schild überwindet erst bei einer Windgeschwindigkeit von 15 m/s die Haftreibung,
die maximale Auslenkung beträgt nur noch ca. 32 Grad.
Durch den sprungartigen Übergang von Haft- in Gleitreibung entsteht jeweils ein Ruck in den Auflagern.
Gegenüber einem starren Schild werden die horizontalen Auflagerkräfte um ca. 30% verringert.
Durch die Haftreibung erreicht das Schild die Ausgangslage nicht mehr,
es verbleibt eine Auslenkung von ca. 4 Grad.
Auftraggeber: Vollack Stahltechnik, Karlsruhe
Ansprechpartner: Dipl.-Ing. Wolfgang Schleinkofer
Abschluß des Projektes: 12.02.04
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Auslenkung des Schildes in Abhängigkeit von der Windgeschwindigkeit
Vertikale (schwarz) und horizontale (rot) Auflagerkräfte
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